Case Study: Change-Automation im Mittelstand

Case Study: Change-Automation im Mittelstand

· 8 Min.(aktualisiert: )von E. RobertBeratung

Einführung in das Thema Change Management und Automatisierung

Change Management bezeichnet den strukturierten Ansatz, um Unternehmen bei der Durchführung von Veränderungen zu unterstützen. Dabei geht es darum, organisatorische Prozesse, Technologien oder Strategien effektiv anzupassen, um auf interne und externe Veränderungen zu reagieren. Ein zentraler Bestandteil des Change Managements ist die Minimierung von Widerständen und die Unterstützung der Mitarbeiter während des gesamten Veränderungsprozesses.

Die Automatisierung spielt eine wesentliche Rolle in Veränderungsprozessen. Sie ermöglicht es, wiederkehrende Aufgaben effizienter und präziser durchzuführen, wodurch Ressourcen für strategische Tätigkeiten frei werden. Automatisierung kann die Geschwindigkeit und Effizienz von Veränderungsprojekten erhöhen und gleichzeitig die Fehlerquote verringern.

Für den Mittelstand sind die Herausforderungen im Change Management oft von begrenzten Ressourcen und dem Bedarf an Flexibilität geprägt. Unternehmen in diesem Segment müssen oft schnell auf Marktveränderungen reagieren, haben aber nicht immer die Kapazitäten großer Unternehmen. Automatisierung kann hier helfen, indem sie Prozesse vereinfacht und optimiert. Mittelständische Unternehmen profitieren von passgenauen Lösungen, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Unternehmenshintergrund

In diesem Abschnitt beleuchten wir den Hintergrund exemplarischer Mittelstandsunternehmen und deren Bezug zur Automatisierung im Change Management.

Vorstellung exemplarischer Mittelstandsunternehmen

Ein typisches Beispiel für ein mittelständisches Unternehmen ist die Müller Maschinenbau GmbH, ein Familienunternehmen mit Sitz in Süddeutschland. Das Unternehmen beschäftigt 250 Mitarbeiter und ist spezialisiert auf die Herstellung von Präzisionsmaschinen für die Automobilindustrie. Ein weiteres Beispiel ist die Schmidt & Partner Spedition, ein Logistikunternehmen mit 150 Angestellten, das sich auf den internationalen Güterverkehr spezialisiert hat.

Beide Unternehmen stehen vor ähnlichen Herausforderungen: steigende Kundenanforderungen, zunehmender internationaler Wettbewerb und der Bedarf an effizienteren internen Prozessen. Die Automatisierung von Change Management Prozessen spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um Anpassungen in der Unternehmensstrategie schnell und effizient umzusetzen.

Branchenüberblick und Relevanz der Automatisierung

Der Mittelstand bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und ist in nahezu allen Branchen vertreten, von der Produktion über Dienstleistungen bis hin zur Logistik. Laut einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM Bonn) sind etwa 99% aller Unternehmen in Deutschland mittelständisch.

In vielen dieser Branchen ist die Automatisierung bereits ein fester Bestandteil. Beispielsweise ermöglicht die Automatisierung im Maschinenbau, Produktionsprozesse zu optimieren und die Produktivität zu steigern. In der Logistik hilft die Automatisierung, Lieferketten effizienter zu gestalten und die Lieferzeiten zu verkürzen.

Die Relevanz der Automatisierung im Change Management liegt darin, dass sie Unternehmen ermöglicht, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren, die Qualität der Entscheidungsprozesse zu verbessern und die Mitarbeiterkapazitäten optimal zu nutzen. Dies ist besonders wichtig für Mittelstandsunternehmen, die oft mit begrenzten Ressourcen arbeiten und dennoch agil bleiben müssen, um wettbewerbsfähig zu sein.

3. Herausforderungen im Change Management

3.1. Typische Hürden im Mittelstand

Im Mittelstand sind Widerstände gegen Veränderungen eine der größten Herausforderungen im Change Management. Mitarbeiter und Führungskräfte haben oft Vorbehalte gegenüber neuen Prozessen oder Technologien, da sie sich an bestehende Strukturen gewöhnt haben und Veränderungen Unsicherheit mit sich bringen können. Ein weiteres Problem ist der Mangel an ausreichenden Ressourcen und Know-how. Viele mittelständische Unternehmen verfügen nicht über die notwendigen Fachkenntnisse oder finanziellen Mittel, um umfassende Change-Management-Projekte erfolgreich durchzuführen.

Zusätzlich kommt es während Veränderungsprozessen häufig zu Produktivitätsverlusten. Laut einer Studie büßen mittelständische Unternehmen während solcher Phasen durchschnittlich 43% an Produktivität ein (e-t-w-a.de). Diese Verluste können erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg des Unternehmens haben.

3.2. Fallbeispiele aus der Praxis

Praktische Erfahrungen zeigen, dass effektive Automatisierungslösungen im Change Management zu signifikanten Verbesserungen führen können. Ein Beispiel ist ein Bauunternehmen, das durch die Implementierung von 250 Automatisierungen eine Produktivitätssteigerung von 75% erreichte (automationanywhere.com).

Ein weiteres Beispiel ist ein Automobilzulieferer, der 30 Geschäftsprozesse automatisierte und dadurch innerhalb von nur sechs Monaten einen Return on Investment (ROI) erzielte (alexander-freihoff.de). Diese Fallstudien verdeutlichen, wie gezielte Automatisierungsmaßnahmen helfen können, die typischen Hürden im Change Management zu überwinden und nachhaltige Effizienzsteigerungen zu erzielen.

4. Smarte Workflows und Prozessautomatisierungen

4.1. Definition und Vorteile

Smarte Workflows sind optimierte Arbeitsabläufe, die durch den Einsatz von Technologie und Automatisierung effizienter gestaltet werden. Sie ermöglichen es, wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren und somit den manuellen Aufwand zu reduzieren. Dies führt zu einer signifikanten Steigerung der Effizienz und einer Reduzierung der Bearbeitungszeit, insbesondere im Mittelstand. Durch die Implementierung smarter Workflows können Unternehmen ihre Prozesse vereinfachen und beschleunigen, was zu einer höheren Produktivität und Kosteneinsparungen führt.

4.2. Best Practices zur Implementierung

Die Einführung von Automatisierungslösungen kann mit einer klaren Schritt-für-Schritt-Anleitung erfolgreich gestaltet werden:

  1. Analyse der bestehenden Prozesse: Identifizieren Sie Prozesse, die sich für eine Automatisierung eignen. Berücksichtigen Sie dabei repetitive Aufgaben, die viel Zeit in Anspruch nehmen.

  2. Zielsetzung: Definieren Sie klare Ziele, was Sie mit der Automatisierung erreichen möchten, z. B. Zeitersparnis oder Kostensenkung.

  3. Auswahl der Tools und Technologien: Wählen Sie passende Tools und Technologien, die Ihren Anforderungen entsprechen. Zu den beliebtesten gehören Zapier und Integromat, die eine einfache Verbindung verschiedener Anwendungen ermöglichen.

  4. Pilotprojekt: Starten Sie mit einem kleinen Pilotprojekt, um die Wirksamkeit der Automatisierung zu testen und eventuelle Anpassungen vorzunehmen.

  5. Implementierung: Führen Sie die Automatisierungslösungen in größerem Maßstab ein und integrieren Sie sie in Ihre bestehenden Prozesse.

  6. Überwachung und Optimierung: Überwachen Sie die Ergebnisse kontinuierlich und optimieren Sie die Workflows bei Bedarf.

Die richtigen Tools und Technologien sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von Automatisierungslösungen. Sie sollten in der Lage sein, verschiedene Systeme nahtlos zu integrieren und die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens abzudecken.

Der Prozess der digitalen Transformation

5.1. Vorgehensweise zur erfolgreichen Transformation

Eine erfolgreiche digitale Transformation beginnt mit einer strategischen Planung, die alle relevanten Stakeholder einbezieht. Es ist entscheidend, dass die Führungsebene klare Ziele definiert und alle Beteiligten frühzeitig in den Prozess einbindet, um Akzeptanz zu schaffen und mögliche Bedenken zu adressieren. Ein integraler Bestandteil dieser Planung ist das Stakeholder-Engagement, das darauf abzielt, die Interessen und Erwartungen aller Beteiligten zu berücksichtigen und ein gemeinsames Verständnis für die Transformationsziele zu entwickeln.

Ebenso wichtig ist die Kommunikation während des Change-Prozesses. Klare und kontinuierliche Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter über den Fortschritt und die Bedeutung der Transformation informiert sind. Regelmäßige Updates und Feedbackmöglichkeiten tragen dazu bei, dass alle Beteiligten sich als Teil des Prozesses fühlen und motiviert sind, die gesetzten Ziele zu erreichen.

5.2. Herausforderungen und Lösungen

Ein häufiger Stolperstein in der digitalen Transformation ist der Umgang mit Widerständen. Mitarbeiter können Veränderungen oft skeptisch gegenüberstehen, insbesondere wenn sie sich unsicher über die Auswirkungen auf ihre Rolle fühlen. Hier ist es wichtig, ein offenes Ohr für Bedenken zu haben und durch Schulungs- und Unterstützungsangebote die Akzeptanz zu fördern.

Die Sicherstellung der Zielerreichung ist eine weitere Herausforderung. Laut einer Studie erreichen nur 66% der Unternehmen ihre Transformationsziele (e-t-w-a.de). Um dem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen klare Metriken zur Erfolgsmessung definieren und regelmäßige Überprüfungen einplanen, um den Fortschritt zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Flexibilität und die Bereitschaft zur Kurskorrektur sind entscheidend, um die Transformation erfolgreich abzuschließen.

6. Ergebnisse und Erfolge der Automatisierung

6.1. Messung des Erfolgs

Die Messung des Erfolgs der Automatisierung in einem Unternehmen erfolgt häufig über spezifische Key Performance Indicators (KPIs). Diese KPIs helfen, Effizienzsteigerungen zu bewerten und den Return on Investment (ROI) zu quantifizieren. Ein Beispiel für die erfolgreiche Implementierung von Automatisierung ist die Fallstudie von Centrix Consulting. In dieser Fallstudie konnte durch den Einsatz von Robotic Process Automation (RPA) eine 80%ige Reduktion der Bearbeitungszeit erreicht werden. Der ROI dieser Maßnahme betrug beeindruckende 100% innerhalb von nur sechs Wochen. Weitere Details sind auf der Webseite von Centrix Consulting verfügbar.

6.2. Langfristige Auswirkungen auf die Unternehmenskultur

Die Automatisierung hat nicht nur direkte Effekte auf Effizienz und Produktivität, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmenskultur. Die Einführung von Automatisierungstechnologien kann die Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit positiv beeinflussen, da repetitive Aufgaben reduziert werden und sich Mitarbeiter auf wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren können. Darüber hinaus trägt die Automatisierung zu einer Verbesserung des Kundenservice bei, indem Prozesse effizienter und reaktionsschneller gestaltet werden. Diese positiven Auswirkungen sind in verschiedenen Fallstudien dokumentiert, wie auf Digitale Transformation 360 beschrieben.

Fazit

Die Implementierung von Change Management und Automatisierung bietet Unternehmen im Mittelstand erhebliche Vorteile, insbesondere in Zeiten des digitalen Wandels. Wesentliche Erkenntnisse zeigen, dass eine sorgfältige Planung und eine schrittweise Einführung entscheidend für den Erfolg sind. Unternehmen, die sich frühzeitig mit den Herausforderungen und Potenzialen der Automatisierung auseinandersetzen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern.

Zukünftige Trends im Change Management deuten auf eine verstärkte Integration von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen hin. Diese Technologien ermöglichen es, Prozesse weiter zu optimieren und personalisierte Lösungen zu entwickeln. Für den Mittelstand bedeutet dies, dass die Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung der Mitarbeiter entscheidend sein werden.

Unternehmen, die Automatisierung implementieren möchten, sollten zunächst eine eingehende Analyse ihrer bestehenden Prozesse durchführen, um geeignete Automatisierungspotenziale zu identifizieren. Eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Beratungsfirmen kann hierbei von Vorteil sein, um individuelle Lösungen zu entwickeln und die Mitarbeiter effektiv in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Dadurch wird nicht nur die Akzeptanz der neuen Technologien erhöht, sondern auch deren erfolgreiche Integration in den Unternehmensalltag sichergestellt.